180 Zum Kriegsspiel. v XI. Zum Kriegsspiel.*) Von T. von Trotha, Oberst z. D. Die „Studien über das Kriegsspiel von Meckel, Pr. Lt. á la suite des 2. Hessischen Infanterie-Regiments Nr. 82 etc. etc.“ enthalten so viel Beherzigenswerthes, dass deren Verbreitung nur zu empfehlen und zu wünschen ist. Wenn die kleine Schrift ihre Aufgabe als eine verbessernde, nicht eine tadelnde hinstellt, dabei bemerkend, „dass eine jede verbessernde Thätigkeit der Zukunft ein Tadel für die Gegenwart ist“, so ist das gewiss richtig, und darf keine Scheu davor, dass ein verbessernder Vorschlag die Färbung eines Tadels annehmen könnte, davon abhalten, mit Vorschlägen hervorzutreten; denn Fort entwickelung ist Grundbedingung des Lebens, Aufgeben derselben der Anfang zum Absterben. Aber allerdings ist jeder derartige Vor schlag nicht ohne Weiteres als wirkliche Verbesserung aufzu nehmen, sondern ebenfalls erst sorgfältiger Prüfung zu unterwerfen, Die hauptsächlichsten Ausstellungen der „Studien“ gegen Aelteres richten sich einmal gegen ein Schema von Spielregeln, in denen „die tactischen Gründe, die den Entscheidungen zu Grunde liegen, wenig zum Ausdruck kommen“, und vindiciren der freien Entscheidung des Unparteiischen einen viel gröszeren Spielraum, um die theoretische Belehrung mehr zur Geltung kommen zu lassen. Dann wird die Art der Ermittelung der Feuerwirkung und deren Geltendmachung im Spiel bemängelt. *) Die praktisch-wissenschaftliche Methode, welche gegenwärtig bei der tactischen Ausbildung der Officiere sich allerorts Bahn bricht, gibt dem Kriegs spiele eine erhöhte Bedeutung. Mit Freuden nehmen wir wahr, dass hervor ragende militairische Persönlichkeiten dieser Art der Belehrung ein ganz besonderes Interesse zuwenden und dass der Gebrauch des Kriegsspiels sich immer mehr verbreitet. Wir glauben daher der Sache zu dienen, wenn wir nachstehenden Aufsatz, welcher zwar den Charakter einer Selbstvertheidigung trägt, aber doch so sachlich, wie möglich, gehalten ist, der Oeffentlichkeit übergeben; derselbe wird die Ansichten über einzelne Eigenthümlichkeiten des Kriegsspiels gewiss klären. D. R.