III . Alterthümer und Denkmale . 1. Die St. Gangolfs - Kapelle zu Neudenau . In einer Landzunge , in der das badiſche Land an der unteren Jagſt in das Wirtembergiſche hereingreift , hart von des lekteren Grenze und ſeit kurzem auch von der Jagſtfeld - Oſterburker Eiſenbahn geſtreift , liegt maleriſch von dem Schloſſe der Grafen Leiningen - Neudenau über ragt das Städtchen Neudenau und eine Viertelſtunde aufwärts an der Fagſt die St. Gangolfs - Kapelle . Sie ſteht in einem grasbewachſenen , von einer alten Mauer umfaßten Hof , der zugleich die Küſterswohnung und ein kleines Gärtchen und an der Rückwand dieſer Mauer links vom Eingang zur Kirche eine Quelle umfließt , die , in einem Gewölbe gefaßt , ihre Waſſer nicht zu Tage ausgießt , ſondern aus ihrem unter irdiſchen Dunkel durch eine ſpißbogige Deffnung geſchöpft ſein will . Uralte Zeit weht uns an , wenn wir den Hof betreten . Zumal dem Thurm der Kapelle mit ſeinem ſteinernen , fingerhutförmigen Dach fühlen wir an , daß er den Anfängen unſeres chriſtlichen Kirchenbau weſens beigezählt werden muß . Wir glauben nicht zu irren , wenn wir ſeine Erbauung in das 10te oder 11te Jahrhundert zurückführen ; wir werden auch nicht irren , wenn wir muthmaßen , die Kapelle ſei früher kleiner geweſen und erſt ein Paar Jahrhunderte ſpäter vergößert und mit Špikbogenfenſtern verſehen worden , während ſowohl das Portal als die Fenſter des Thurmes noch den Rundſpißbogenſtyl aus weiſen .