482 leiſten und die Unterthanen dazu anhalten , die durdhlaufenden Briefe bei Tag oder Nacht ſogleich befördern laſſen . Er ſoll ſich mit leicht ſinnigen Sachen und Geſprächen , wucherlichen und ordnungswidrigen Contracten und Poſten nicht einlaſſen , mit den Unterthanen nicht ge mein machen , viel weniger mit Gezänk , Poltern oder Schlagen gegen ſie verfahren , innerhalb ſeiner Befugniß unparteiiſch Recht ſprechen und geben 2c . Er ſoll auf die Schäfer Acht haben , auch auf die herrſchaft lichen Wieſen und deren Bau , auf Heu und Dehmd und deſſen Ab lieferung , die zum Dienſt beorderten Unterthanen dazu willig und bereit machen , die verbſtgeſchäfte mit dem Schultheißen v . H. beſorgen und ſein eigen Pferd der Herrſchaft zu ſtellen , ſtets bereit ſein . Das gegen erhält er 15 fl . Geld , 1 fl . Beſchlaggeld , 4 fl . für Sommer und Winterkleid , 10 Mitr . lauter Born , 18 M. Haber , 10 Kl . Holz , 5 fl . für 3 Laubholz , 6 Eim . Bier oder 12.fl. , für Fütterung 9 Fl . , die Lügenbuſſen à 15 Pfenn . , von Feldbuſſen 68 , Antheil an den Waldbuſſen , Erlaubniß zum Weinſchank und wegen ſeiner Wirthſchaft 200 Büſchel Stroh ( 2 fl . ) , für Holz 5 fl . und fünftig freie Behau jung . Niezu kamen noch Zehrungskoſten bei Verſendungen , denn auch hiezu mußten ſie ſich gebrauchen laſſen und in Sriegszeiten ſich mancher Gefahr ausſeßen . In jenen vielfach unruhigen Zeiten hatten fie oft einen ſchweren Stand und nicht ſelten mußte die verrſchaft durch ihnen auferlegte Straj in ihrer Energie nachhelfen . Ihre Stel lung zu Pfarrern und Lehrern war nicht immer eine freundliche und an manchen Orten wurde die Sache noch dadurch erſchwert , daß faſt jeder condominus ſeinen eigenen Schultheiß hatte . Mr. 6. Qelmbund . Von W. Ganzhorn und H. Bauer . Schon im Vereinsheft , Jahrgang 1865 , S. 117 , wurde dieſes Drtes Erwähnung gethan . An der von Neuenſtadt nach Cleverſulzbach führenden Fahrſtraße ſtehen noch die leßten Reſte der Helm bundskirche . Der Zuſtand der Kirche gab im April 1870 Veranlaſſung , nachfolgendes Gedicht im