297 2 ) Bericht über Funde bei Eröffnung eines germani schen Grabbügels auf der Markung Offenau . Von Oberamtsrichter Ganzhorn . Von Offenau aus führt , von Wimpfen her abzweigend , eine alte , offenbar schon von den Römern angelegte Straße zunächst in nordöstlicher , ſpäter in nördlicher Richtung ; sie sucht bald die Höhe zu erreichen und führt , ohne einen Ort zu berühren , über die Mar kung Gundelsheim weiter ins Badische . Sie ist ein Zweig der sog . Dallauer Straße , auf welcher , obwohl blos theilweise noch als Feld weg benügt , auf Grund alter Landkarten , in den französischen Feld zügen die ruſſiſchen Feldherrn ihre Heereszüge fortleiteten , wobei die ſelben nach der Stadt Cornelia ( Wimpfen ) gefragt haben sollen . Ganz nahe dieser Straße , an der Gränze der Markung Offe- * nau , in nordöstlicher Richtung von diesem Orte , stehen neben einan der zwei germanische Grabhügel . Seit der Gemeindewald Seehau ausgereutet worden ist , hat ſich namentlich der eine dieſer Hügel , als auf der Anhöhe stehend , auf weitere Entfernung sichtbar gemacht , während der andere sehr zusammengesunken ist . Jener etwa 12 Fuß sich erhebende Grabhügel , welcher die ge wöhnliche runde Form und auf der Grundlage einen Umfang von etlich und 90 Schritten hatte , wurde , als die Bebauung des Feldes hindernd , im Spätjahr 1862 auf Kosten der Gemeinde Offenau ab getragen , welches Geschäft denn auch keine besondere Schwierigkeiten hatte , ſoferne der Boden ſandig und leicht abzuheben war . Es wurde zunächst ein mehrere Schuh breiter Graben durch die Mitte des Hi gels getrieben und nachher die völlige Abtragung angeschlossen . In einer Tiefe von 3-4 Schuh unter dem Kopfe des Hügels gelangte man auf eine Schichte theils kleinerer theils größerer ( wor unter über 1 Centner schwerer ) unbehauener Kalksteinplatten , welche aus einiger Entfernung beigeschafft worden sein mußten , da ſie auf dem Plage nicht vorkommen . Die Schichte oder Lage der meist mit der Längenseite aufgelegten Steine dehnte sich fast über den ganzen Hügel aus . Unter der Steinlage befand sich eine nicht ſtarke Erdschichte und unter dieser zeigte sich eine große Brandstelle , welche fich fast über den ganzen horizontalen Durchschnitt des Hügels in einer Mächtigkeit von theilweise über einem halben Schuh erstreckte . Die Kohlenstücke ließen sich in der Asche noch deutlich erkennen . Allenthalben stieß man hier auf größere und kleinere Stücke 8