5 gereicht den Verwaltungsſtellen zu großer Beruhigung , daß die verehrten Herren Actionaire fte in vorjähriger General - Verſammlung zu Unterhandlungen mit einer achtbaren Maſchinenfabrik ermächtigten . Es wurden zu dieſem Behufe die anerkannt vorzüglichſten Fabrifen zur Concurrenz eingeladen , ſo die Herren Maffei u . Comp . in München , Borſig u . Comp . in Berlin , Hartmann in Chemniz , Seßler in Carlsruhe , Henſchel u . Sohn in Caſſel und von dieſen wurde die leßtere gewählt , da ſie hinſichtlich des Anfaufspreiſes fich als die billigſte zeigte , indeß ſie keiner andern an ſolidem Ruf nachſtand . Die Beſtellung wurde erſt dann gemacht , als nach ſorgfältiger Berathung mit dem Chef des Hauſes und einem Bevollmächtigten ein Programm feſtgeſtellt werden konnte , welches bei aller Rücficht auf die Verbeſſerungen der Neuzeit doch auf alle Eigenthümlichkeiten unſerer Bahn gegrün det war und vor Allem die Bedingung ausſprach , daß die Schwere der neuen Lokomotive 8 Tonnen nicht überſteigen dürfe . Der Vertrag wnrde am 18. Juni geſchloſſen und nach demſelben ein Ankaufspreis von 12400 fl . beſtimmt , zahlbar in 3 Friſten , die erſte nach Auswechslung des Vertrags , die andere nach Ankunft der Maſchine in Nürnberg , die dritte uachdem dieſelbe 3 Monate untadelhaft gebraucht worden ſein wird . Als äußerſter Termin zur Ablieferung war Ende November feſtgeſebt ; die Herren Henſchel u . Sohn mußten aber mehrmals um Verlängerung desſelben nachſuchen , da ſie durch Bezug der Rur belachíc aus einer engliſchen Fabriť aufgehalten wurden . Um Gewißheit über den ſichern Fortgang der Arbeit zu erhalten , ſandten wir unſern Herrn Wilſon im November ſelbſt nach Saſſel . Sein Urtheil gieng dahin , „ daß die Verfertiger dem Programm gemäß arbeiteten und ſeiner An ficht nad in Material und Ausführung auf vollſte Solidität zu rech nen ſei . Das leßte Geſuch um Nachricht ſuchten wir mindeſtens dahin zu beſchränken , daß wir noch vor der General - Verſammlung in den Beſiß der Maſchine fämen , allein es war nicht möglich und ſo iſt nun deren Abgang von Caſſel auf den 31. dieſes Monats zugeſagt . Möge ſich die Zuſage erfüllen und die Geſellſchaft in der neuen Lokomotive „ Nürnberg und Fürth eine eben ſo ausgezeichnete und dauerhafte Arbeit erhalten , als ſie in den beiden Maſchinen Stephenſons zu beſiken ſo glüdlich war . Der Pferdedienſt forderte die Anſchaffung dreier neuer Pferde , indeſſen zwei vorhandene weggegeben werden mußten , ſo daß der Stand derſelben nunmehr 7 Stüđ beträgt , davon eines aus ſchließlich dem Kreuzungsdienſt gewidmet iſt . Die Perſonenwagen haben einen Zuwachs durch einen 6 räderigen Wagen erhalten , der außer einem Coupeé für I. Claſſe hinreichend Raum für Paſſagiere II . Claſſe bietet . Bequemlichkeit und Solidität find an ihm zu rühinen . Der Wagen Nr . 14. wurde mit Ausnahme des Geſtells ebenfalls neu hergeſtellt und an Inſtandhaltung der übrigen nichts verſäumt . Wie Sie in der Ueberſdrift der Ausgaben außer Etat aufgezählt finden werden , find außer den Gärtnerſchen Blochrädern noch 2 Säße Räder von den Fabriken Klett u . Comp . Hier und Piepenstod u . Comp in Hörde ( Weſtphalen ) angeſchafft worden . Wir werden dieſem wichtigen Zweige ferner , wie bisher , die größte Sorgfalt widmen , ſo