ERSTES KAPITEL . DIE FULDAER URKUNDEN . I. QUELLENMATERIAL . Nachdem Th . Jacobi in seinen Beiträgen zur deutschen Grammatik 1843 zuerst die deutschen Namen datirter Ur kunden in chronologischer Ordnung und nach der Seite der historischen Formentwicklung hin zu betrachten versucht hatte und seinem Vorgange die einschlägigen Arbeiten von Grimm , Wackernagel , Dietrich gefolgt , war es bekanntlich Müllenhoff , der diese Seite der Sprachforschung dadurch erst recht frucht bar machte , dass er in das durch die urkundlichen Namen gewonnene chronologische Bild der Lautentwicklung einer bestimmten Gegend Litteraturdenkmäler einreihte und zu überraschend sichern Resultaten in Bezug auf Datirung und Lokalisirung dieser Denkmäler gelangte . Wie natürlich fand diese treffliche Methode bald Nachahmung : so hat Heinzel durch chronologisch und geographisch geordnete Bilder des Sprachstandes , wie sie sich aus der Zusammen stellung überlieferter Namen ergaben , für die Dialektforschung ebenso grosses erzielt . Dann folgten die Arbeiten , zu denen Müllenhoff schon länger aufgefordert hatte : R. Hennings über die St. Gallischen Urkunden und A. Wagners leider Frag ment gebliebene Untersuchung der Freisinger Urkunden . Henning stellte zuerst die Technik für das fest , was man Grammatik der Eigennamen nennen kann , d . h . er gab zuerst ein ganzes grammatisches System , in dem die historische . Sprachentwicklung , wie sie auch in den Namenformen sich 1