Drei Beiträge zur St. Gallischen Reformationsgeschichte . 107 1 . Hermann Miles . Aus dem im Toggenburg ansässigen Geschlechte der Miles oder Ritter , wie sie sich auch etwa nannten , war Albrecht Miles Schultheiss von Lichtensteig und äbtischer Vogt im Tog genburg geworden ; das älteste seiner 7 Kinder , Hermann , war im Jahr 1463 geboren . Man weiss von seinen Jugendjahren nichts ; 22jährig kam er im Jahr 1485 als Geistlicher an die Kirche zu St. Mangen in St. Gallen und wirkte in dieser Stel lung als Pfarrer 46 Jahre hindurch ; von der Achtung , die er unter seinen Collegen genoss , gibt seine früherfolgte Wahl zum Kammerer und Dekan des Capitels St. Gallen Zeugniss . Va dian muss als Jüngling sich an ihn als einen geschichtskundigen Mann angeschlossen haben ; denn in einem in Wien im Jahr 1512 geschriebenen öffentlichen Schreiben an Agricola über einige geographische Thesen aus Pomponius Mela schreibt der damals 28jährige Humanist folgendermassen : „ Was du über die Namen der Seeen Acromus und Venetus ( Vadian erklärte die selben als obern und untern Bodensee ) fragst , so bin ich sehr gern bereit zu antworten , jedoch zwar so kurz als möglich ; denn ich war schon einmal im Begriffe , in meinem zweiten Wäldchen der patria illustrata mehr über diesen See mitzutheilen ; weil ich diese Schrift aber als Jüngling geschrieben , dachte ich nicht an Veröffentlichung ; doch ermunterte mich dazu Hermann Miles , ein gar berühmter Mann und mir in engster Freundschaft ver bunden . “ Miles zählte 60 Jahre , als die Reformation auch an die Thore von St. Magnus klopfte ; er gehorchte , wenn gleich nicht unter den ersten , dem Befehl des Rathes , wehrte sich auch dann nicht , als er dem Gebote des Rathes zu Folge mit seiner „ Kel