Ein ſeit ung. Der Zweck unseres Buches ist lediglich der, um die Ereignisse eines Tages zu schildern, die in den Annalen des Kurortes Kissingen, als eine der Inhalts schwersten und Denkwürdigsten einst verzeichnet wer den. Unser Buch, in welchem wir jene Vorkommnisse detaillirend, wahr und getreu, wiedererzählen, wie wir dieselben theils gehört, theils selbst mitangesehen, soll eine Art Gedenktafel bilden, um einst späteren Genera tionen den 10. Juli 1866 als den Schreckenstag zu ver anschaulichen, an welchem Kissingen in der Gefahr ge schwebt hat, in einen Schutthaufen verwandelt und aus der Reihe der herrlichen Badeorte Deutschlands, auf Dezennien hinaus, gestrichen zu werden. - Da wir jedoch als Anknüpfungspunkt, wenigstens theilweise, zur Erörterung und Motivirung der Vorfälle in Kissingen, die Ursache und den Ursprung andeuten müssen, wodurch diese Ereignisse herbeigeführt wurden, so müssen wir schon in der Geschichte jener Zeit einen Rückschritt thun, und in gedrängter Kürze eine kleine Rückschau halten, um von derselben auf die Kissinger Epoche in folgerechter Weise übergehen zu können. Die Quelle des unheilvollen deutschen Krieges im Jahre 1866, entsprang aus dem Conflikt wegen den Elbherzogthümern. Oesterreich und Preussen, welche Schleswig-Holstein vom dänischen Joche befreit hatten, liessen ihre Truppen zur Occupation im Lande, und weigerten sich, trotz dem Willen des Volkes, den Prin zen von Augustenburg als Herzog von Schleswig-Hol stein anerkennen zu wollen. Im Sommer 1865 schlossen Oesterreich und Preussen in Gastein einen Vertrag, laut welchem Holstein von 1