Es war eine fchöne Zeit , als noch in ftillen Klöſtern , die wahre Gelehrſamkeit , wie in geſegneten Gärten köſtli che Blumen und Gewächſe unter der fleißigen Hand des Gärtners , erzogen , fren und ungeſtört blübeten ; und durch Eine Sprache und Regel dereint , im weiten Europa eine gelebrte Anſtalt der andern die Früchte ihres Fleißes in ein : trächtiger und uneigennüßiger Liebe mittheilte ; wodurch ſo viel Treffliches gedieb und zur Reife kam , das noch die ſpäteſte Nachwelt bewundern , und , wenn auch nicht mit Dank , doch gewiß mit großem Nußen gebrauchen wird . Wir wollen freylich nicht behaupten , daß das Feuer , ſelbſt das heilige , immer ohne Rauch empor ſtieg ; allein abgeſehen von Wielem , ja von ſehr Vielem , das wir dringend genug zu ſagen hätten : iſt es nun beſſer geworden , nachdem dieſe ge ſegneten Zufluchtsſtätten der Wiſſenſchaften und Humani tät größten Theils von der Erde verſchwanden ? Haben Sitt lichkeit und Wohlſtand , haben die Wiſſenſchaften und bil : dende Künſte dabey gewonnen ? — überſchwemmt wird in unſern aufgeklärten Zeiten , wo echte Gelehrſamkeit immer ſeltner wird , die Welt mit ſo zabuoſen unreifen Geburten und Mißgeburten der ſo genannten Literatur , daß , ob auch derfelben viele im erſten Bade erſticken , dennoch ein zwey 1