362 Die Xenien aus Schiller ’ s Muſenalmanach für das Jahr 1797 . Geſchichte , Abdruck und Erläuterung derſelben . Danzig , 1833 . 12 . Schiller ’ s Muſenalmanach für das Jahr 1797 hat in der deutſchen Litteratur Epoche gemacht , wie kein andrer vorher oder nachher . Die demſelben angefügten zahlreichen Epigramme , Xenien genannt , das gemeinſame Erzeugniß Goethe ' s und Schiller ' s , brechen wie ein plöbliches Strafgericht in das verwilderte und verſchwächte Treiben , welches fich in dem Gebiete der Geiſtesbildung · üppig eingeniſtet hatte . Ein allgemeiner Schrei des Schmerzes , der Angſt , des Ingrimms und der Gegen wehr erſchalte bei dieſen Streichen , man rief Himmel und Erde zu Zeugen an , daß dergleichen Gewalt ganz unerhört ſei , man hoffte die Friedensſtörer ihren Frevel büßen und die gefeierten Dichter als beſchämte Buben heimkehren zu ſehen . Was die Schwäche und Gemeins heit ſich angemaßt hatte , ſollte als richtiger Beſik , ein dünkelhaftes Behagen als unverleßlicher Zuſtand gelten , und von der Geſammtheit geſchüßt werden . Aber man hatte vergeſſen , daß in der Litteratur das Fauſtrecht beſteht , und kein Beſik und Stand gilt , als der mit den Waffen in der Hand behauptet und jeden Tag erneut wird . Der Erfolg bewährte das gute Necht der aufgetretenen Nitter , die Geſchlagenen und Geſtraften mußten weichen , der Raum wurde freier , und manche beſudelte Stelle glücklich gereinigt . Die Helden hatten ihre eigne Sache geführt , aber nicht für ſich allein , fie überließen den größten Theil der Eroberung einem beſſern Geſchlecht neuer Anſiedler , die jenen Führern in ge =