175 - Theil unvollendeten Arbeiten. Rom. Monumenti primitivi delle arti cristiane nella metropoli del cristianesimo disegnati ed illustrati dal Padre G. Marchi. Erſter Fascikel, 2 Bogen Text mit 4 Kupfer tafeln. Das Ganze ſoll 80 Lieferungen umfaſſen und unge? fähr auf 120 f. kommen. Cremona. Sul: monumento di Emanuele Filiberto sculto in marmodal Cav. P. Marchesi, per commissione di S. M. il Re Carlo Alberto etc. etc. Carme di Bernardo Bellini. . Paris. Ch. Ehevalier; Mélanges photographiques; comßlément des nouvelles instructions sur l'usage du daguer réotype. 8. 8% Bogen u. 1 Kpfr. 2 Frcs. Reims. Prosp. Tarbe; Trésor des églises de Reims, ouvrage orné de planches. 4. 45 Bogen. Mans. Abbé Lott in; Verrières peintres de la nou velle église d'Écommoy. Notice historique et descriptive. 8. 2% Bogen u. 1 Kupfer. Mekrolog. Kopenhagen. Thorwaldſen ſtarb unerwartet ſchnell am 24. März Abends, nach Senn ihn kurz vorher im Schau ſpielhauſe ein Schlaganfall betroffen hatte. Seine Ruheſtätte ſoll er in der Mitte ſeines Muſeums unter freiem Himmel finden. Zum Grabſtein hatte Thorwaldſen ſelbſt ſeine eigene Statue, auf die Hoffnung gelehnt, modellirt. Er war bis zum Ende in voller Rüſtigkeit thätig geweſen. Zwei kolöſſale Statuen des Herkules und Aeſkulap für die Chriſtiansburg und mehrere „Basreliefs gehören zu ſeinen letzten und zum Herkules wurde nöch fertig, Aeſkulap nicht. Noch an ſeinem Todestag hatte er den gan zen Vormittag an einer Büſte Luthers gearbeitet, die eine Vorarbeit für die große Statue ſeyn ſollte, welche er für die Frauenkirche auszuführen gedachte; ſie war bis auf einige unweſentliche Kleinigkeiten der Vollendung nahe, und ein würdiger Schluß der künſtleriſchen Laufbahn eines dem gro ßen Reformator ſo verwandten Geiſtes. Er war geboren am 19. November 1770, und brachte ſomit ſein Leben auf ein Alter von 75 Jahren und 4 Monaten. Wenige Tage nach ſeinem Tode waren es fünfzig Jahre, ſeit er als Zög ling der hieſigen Kunſtakademie die große goldene Medaille empfangen hatte. - Ueber ſeine am 30. März in der Frauenkirche erfolgte Leichenfeier berichtet der Altonaer Merkur aus Kopenhagen Folgendes: „Zu keiner Zeit ſah man wohl in Kopenhagen eine Leichenfeier wie dieſe, und nie zeigte ſich wohl eine all gemeinere Theilnahme, als für den heimgegangenen Meiſter. Auch das Wetter begünſtigte die Leichenfeier. Im Antiken ſaal, wo die Leiche ſtand, wurden von Künſtlern einige Stro phen geſungen, in welchen zweifelnd gefragt ward, wer es wagen würde, ſich um den Kranz des Verewigten zu bewer ben und der Erbe ſeines Ruhms zu ſeyn. Dieſen Strophen, welche dreimal mit Unterbrechung wiederholt wurden, reihte ſich eine Trauerrede des Profeſſors Clauſen an. Nachdem die Leiche nach dem Ausgange gebracht worden war, ſang das Perſonal der italieniſchen Oper eine italieniſche Cantate, und beim Hinaustragen wurden wieder vom Balkon die obener wähnten“ Strophen geſungen. Der Trauerzug begann um 1 1/2 Uhr und war von zwei Künſtlern an der Spitze von 1) einigen Seeleuten eröffnet. Hierauf folgten 2) die Stu denten, ungefähr 7–800 an der Zahl; 5) die gegenwärtig ſich hier aufhaltenden Isländer; 4) Künſtler aus allen Klaſ ſen; 5) dann die Leiche, mit deren Tragen gewechſelt ward. Der Sarg iſt von Eichenholz, ſchön und einfach gearbeitet; auf der einen Seite treten die Parzen, auf der andern Vic 4 toria auf dem ſchwarzgemalten Grunde, mit der natürlichen Farbe des Eichenholzes, hervor. Auf dem Sargdeckel ſind ein Palinenzweig und eine Cypreſſe auf dieſelbe Weiſe ange bracht. Ueber dem Kopfende des Sarges erhebt ſich ſeine eigene von dem Verewigten ſelbſt verfertigte Porträtſtatue, ſich auf das Bild der Hoffnung ſtützend. Unmittelbar nach dem Sarge folgten 6) die Mitglieder der Akademie, an deren Spitze deren Präſes, der Kronprinz und die übrigen Prinzen, an welche ſich ein zahlreiches Gefolge anſchloß; 7) die Re präſentanten beider Militäretats, der Civil- und Militär beamten, ſo wie aller bürgerlichen Klaſſen. Endlich ſchloſſen ſich 8) die von Charlottenburg bis zur Heiligengeiſtkirche in Spalier aufgeſtellt geweſenen Zünfte mit ihren trauerbeflor ten Fahnen nach und nach dem vorbeigehenden Zuge an. An beiden Seiten des Eingangs der Frauenkirche ſtellten die Stu denten, welche nicht in die Kirche kommen konnten, ſich in Reihen auf. In der Kirche nahm der König die Leiche in Empfang, während die Orgel präludirte, worauf von der königl. Kapelle und dem Singperſonal eine von Oehlenſchläger gedichtete und von Glaeſer componirte Cantate ausgeführt ward. In dieſer Cantate iſt vornehmlich der Gedanke aus? gedrückt, daß Thorwaldſen nicht nur ein vom Geiſte der griechiſchen Antike durchdrungener Künſtler geweſen, ſondern daß er auch, von Chriſtus begeiſtert, ihn und ſeine Jünger in den Statuen dargeſtellt habe, die jetzt (in der Frauenkirche) ſeinen Sarg umringten. Der Stiftsprobſt Tryde hielt die Rede, und nachdem Erde auf den Sarg geworfen worden, ſang der Studentenverein einige von H. C. Anderſen gedich tete Abſchiedsſtrophen, welche beſagten, daß Thorwaldſen im unbegüterten Stande geboren ſey. I. M. die Königin ſo wie di übrige königl. Familie wohnten der Feier in der Kirche bei. Die Straßen, durch welche ſich der Zug bewegte, waren mit weißem Sand beſtreut und mit Grün belegt. An meh reren Stellen wurden aus den Fenſtern Blumen auf den Sarg geſtreut. Von 1 1/2 Uhr an ward mit den Stadt glocken geläutet, und als der Zug ſich in Bewegung ſetzte, ertönte Trauermuſik von den Thürmen, bis er um 2% Uhr an der Kirche angekommen war. Nicht nur die Frauenkirche, ſondern auch mehrere Gemächer auf Charlottenburg waren ſchwarz ausgeſchlagen.“ Thorwaldſen hatte viele Jahre an Engbrüſtigkeit gelit ten, die, wie ſich bei der Obduktion ergeben hat, mit einer Krankheit des Herzens in Verbindung ſtand. In den grö ßeren Pulsadern fanden ſich bedeutende Theile der Knochen naſſe abgeſetzt, wie dies bei alten Leuten nicht ſelten der Fall iſt. In den Valven des Herzens, die atrophiſch und an mehreren Stellen durchlöchert waren, fand man ebenfalls Spuren von beginnenden Verkndcherungen; auf dem Mittel boden war eine bedeutende Geſchwulſt mit mehreren Dege nerationen, die wahrſcheinlich aus einer vor mehreren Jahren ſtattgefundenen Entzündung hervorgegangen waren. Der rechte Lungenflügel war krankhaft mit Blut überfüllt. Alle Blut adern enthielten eine große Maſſe dünnes fließendes Blut, waren aber an keiner Stelle, nicht einmal im Umfange der auf dem Schienbeine wieder aufgebrochenen Wunden, kränk lich verändert. Das Gehirn war, im Ganzen genommen, geſund. Der Tod, heißt es am Schluſſe des Obduktionsbe richtes, ſcheint von der Bruſt, und namentlich von Herzen ausgegangen zu ſeyn, deſſen organiſche Krankheiten oft ein plötzliches Aufhören des Lebens zur Folge haben. – In ſei nem jetzt eröffneten, am 5. December 1858 errichteten Te ſtamente ſchenkt Thorwaldſen ſeiner Geburtsſtadt Kopenhagen alle ihm zugehörenden Kunſtgegenſtände, ſowohl diejenigen, die ſich ſchon dort befinden, als den größten Theil derjenigen,