zu machen. Obwohl nun dieſer Hals von den kropf artigen Auswüchſen, die ſich zu Napoleons Zeiten angeſetzt hatten, durch die vereinten Bemühungen der ruſſiſchen, preußiſchen, öſterreichiſchen und engli ſchen Aerzte glücklich befreit worden iſt; ſo war er doch immer noch zu groß, um in dem Iſten Hefte Raum zu finden. Die Generalkarten von Europa und von Frankreich, nebſt 21 Specialkarten, welche 60 Departements darſtellen, füllten daſſelbe zur Gnüge, da es nicht mehr als 1 Rthlr. Sächſ ko ſten ſollte, und auch wirklich nicht mehr koſtet. Die übrigen 26 Departements ſammt den Kolonien mußten daher in das IIte Heft verwieſen werden, und ſo geriethen ſie zur europäiſchen Türkei, welche der Verf. ſonder Verzug vornehmen mußte, theils weil die Zeitungsleſer dieſelbe jetzt eben ſehr nöthig haben, theils weil man von ihr unter allen Ländern Europa's am wenigſten wiſſen kann, wie lange ſie noch beſtehen wird. Die lithographirten Karten er füllen alle Anſprüche, die man bei dieſem Maaß ſtabe billigerweiſe machen kann. Der „alphabetiſche Text“ thut aber noch mehr; denn er beſteht haupt ſächlich aus einem Regiſter der Ortſchaften, und enthält auch diejenigen, die wegen der Kleinheit des Maaßſtabes nicht auf den Karten angedeutet wer den konnten, mit kurzer Angabe des Departements oder reſp. Sandſchaks, der Einwohner-Anzahl und des vorzüglichſten Nahrungszweiges. Außer dieſem Oerter-Inder enthält der Tert auch noch kurze ſta tiſtiſche Beſchreibungen der Staaten. Flüchtige Be ſchauer könnten freilich ein wenig befremdet werden, wenn ſie S. VII, Heft II, mitten in der Beſchrei bung der Türkei einen „ Kirchenſtaat“ antreffen, den ſie gewohnt ſind in Italien zu ſuchen. Aber ſie dürfen das ſo überſchriebene Kapitel nur leſen; ſo werden ſie bald finden, daß der Verf. unter dem türkiſchen Kirchenſtaate die in der europäiſchen Tür kei herrſchenden oder geduldeten Religionen und kirchlichen Verfaſſungen verſteht. Mit einem Worte, der Atlas hat eine populäre Brauchbarkeit, die ihn bei ſeiner Wohlfeilheit gewiß bald verbreiten wird, zumahl wenn derſelbe bald dahin gelangt, daß er in das bei Hinrichs in Leipzig erſcheinende Ver zeichniß *) der wirklich fertigen Bücher, Landkar ten c. als fertiges und zu Ende gebrachtes Werk eingetragen werden kann. Mit illuminirten Karten *) Nach des Ref. ueberzeugung bis jetzt der vollſtän digſte und vorſichtigſte Katalog dieſer Art, der nichts aufnimmt, als was der Herausgeber mit eig nen Augen als wirklich gedruckt geſehen hat. koſtet Heft I. 1 Rthlr. 8 Gr., Heft II. 4 Gr. Auf dem Strom. Nimm die letzten Abſchiedsküſſe Und die wehenden, die Grüße, Die ich noch ans Ufer ſende, - Eh dein Fuß ſich ſcheidend wende! Schon wird von des Stromes Wogen Raſch der Nachen fort gezogen, Doch den thränend dunklen Blick Zieht die Sehnſucht ſtets zurück! Und ſo trägt mich denn die Welle Fort, mit unerflehter Schnelle. Ach, ſchon iſt die Flur verſchwunden, Wo ich ſeelig Sie gefunden! Ewig hin ihr Wonnetage! Hoffnungsleer verhallt die Klage Um das ſchöne Heimathland, Wo ich ihre Liebe fand. Sieh, wie flieht der Strand vorüber Und wie drängt es mich hinüber, Zieht mit unnennbaren Banden, An der Hütte dort zu landen, An der Laube dort zu weilen. – Doch des Stromes Wellen eilen Weiter ohne Raſt und Ruh, Führen mich dem Weltmeer zu. Ach, vor jener dunklen Wüſte, Fern von jeder heitern Küſte, Wo kein Eiland zu erſchauen, O wie faßt mich zitternd Grauen! Wehmuthsthränen ſanft zu bringen, Kann kein Lied vom Ufer dringen, Nur der Sturm weht kalt daher Durch das Grau gehob'ne Meer! Kann des Auges ſehnend Schweifen Keine Ufer mehr ergreifen, – Nun, ſo blick' ich zu den Sternen Dort in jenen heil'gen Fernen. Ach bei ihrem milden Scheine Nannt' ich ſie zuerſt die Meine, Dort vielleicht, o tröſtend Glück, Dort begegn' ich ihrem Blick. ? 1 Rthlr. Ludwig Rellſtab. V er legt von Friedrich V ie we g .