9264 Fahrt des Tages öfters gemacht werden kann, ſo könnte auch der Preis ziemlich billig (vielleicht auf 12 kr. oder noch wohlfeiler) geſtellt werden, und es iſt nicht zu zweifeln, daß bei billigen Preiſen auch die nöthigen Paſſagiere vorhanden ſeyn werden. f Vermiſchte Nachrichten. In Nürnberg feierte am 2. d. M. der allgemein verehrte Bürger, Mechanikus Joh. Bernh. Bauer, ſeine diamantene Hochzeit im ſtillen Familienkreiſe ſeiner 2 Söhne, 10 Enkel und 2 Urenkel. Der 86jährige Jubelgreis nebſt ſeiner Gattin er freut ſich der vollkommenſten Geſundheit. Am 23. Febr., Vormittags, ließen ſich auf dem Main-Eiſe bei Rüſſelsheim, in der Provinz Starkenburg, fünf wilde Schwäne nieder, welche wahrſcheinlich unbe merkt geblieben ſeyn würden, wenn man nicht durch ihren Geſang, den man in den, dem Maine zunächſt gelegenen Häuſern wahrnahm, auf ſie aufmerkſam geworden wäre. Viele Einwohner verſammelten ſich auf dem Maindamme, um dieſen Geſang, der in einer Entfernung von wenigſtens 300 Schritten vollkommen vernehmlich war, anzuhören. Nach der Verſicherung glaubwürdiger Zeugen beſtand dieſer Geſang aus klagenden, jedoch meiſtens harmoniſchen Tönen. - Paganini, welcher fortwährend in Paris verweilt, ohne ſich jedoch hören zu laſſen, hat in den letzten 4 Jahren bedeutend gealtert. Er lebt gegenwärtig in der größ ten Eingeſchränktheit, und verſagt ſich ſelbſt die allergewöhnlichſten Genüſſe und Bequem lichkeiten des Lebens. Seine einzige Geſellſchaft bildet ſein junger Sohn. Durch die ein gezogene Lebensart iſt er einer der reichſten Leute der Zeit geworden; ſeine Güter beſitzt er größtentheils in Italien, vorzüglich in Parma, die er durch Intendanten verwalten läßt. Er ſelbſt macht nie Gebrauch von ihnen. Seinem Sohne hat er eine Rente von 200,000 Franks geſichert. Paganini ſoll auch der vollkommenſte Guitarreſpieler, und die Guitarre jetzt ſein Lieblingsinſtrument ſeyn. Vor einigen Tagen wollte in einer Geſellſchaft in Paris ein Mann zeigen, wie ſich die Spanier und Basken des Dolches bedienen, glitt dabei aus und erſtach einen ſeiner Freunde auf der Stelle. A. Bei einem Regiebeamten in einem abgelegenen Dorfe des Departements Pas de Calais brachen neulich Nachts 15 Schmuggler mit Gewalt ein, und führten 500 Pfd. Tabak, die der Beamte kurz zuvor ihnen abgenommen hatte, im Triumphe fort. Bei St. Omer fand neulich ein Duell zwiſchen zwei Pächtern ſtatt, das wohl einzig in ſeiner Art ſeyn dürfte. Die Sekundanten beredeten ſie, ſich mit verbundenen Augen auf zehn Schritte zu ſchießen. Der erſte Schuß traf nicht, bei dem zweiten aber ſtürzte einer der Duellanten mit dem Ausrufe: „Ich bin todt,“ nieder. Alle brachen in lautes Gelächter aus, ſtatt dem Verwundeten zu Hilfe zu eilen, der ſich bit= ter beklagte. Zuletzt mußte er aber ſelbſt mitlachen, als er hörte, daß er nicht von der Kugel ſeines Gegners getroffen, ſondern von einem Sekundanten mit einer Schuſterahle leicht in den Schenkel geſtochen worden ſey. Zahlreiche Beiſpiele haben bewieſen, daß große Kälte nicht minder heftig als große Hitze auf das Gehirn der Perſonen wirkt, deren Verſtand in Unordnung gerathen. Hier ein neues Beiſpiel. In einer der kälteſten Nächte des Januars gerieth ein Mann in einem franzöſiſchen Dorfe, der ſchon öfters Spuren von Geiſtesabweſenheit gegeben, in ſolche Wuth, daß ſeine Frau vor Furcht davon, lief. Den nächſten Morgen, als ſie ver= ſuchen wollte, wieder zu ihm zu gehen, fand ſie alle Thüren des Hauſes offen, alle Meu= bels zerſchlagen und herumgeworfen und die Kleidungsſtücke ihres Mannes vor dem Hauſe. Er ſelbſt war nirgends zu ſehen. Nach langen Nachſuchungen fand man den Leichnam des Unglücklichen über eine Stunde weit auf einer Haide völlig nackt. Die Raben hat= ten ihm bereits die Augen ausgehackt. Nach den Spuren auf dem Schnee erkannte man,