U e b er die Gattung Papyrus. Von C. L. W1 LLDE Now *). Unter der Benennung Papyrus war in den frühesten Zeiten bei den Aegvp tern ein schilf- oder binsenartiges Gewächs bekannt, dessen Rinde des Halms man gebrauchte, um daraus lange Blätter zu verfertigen, worauf man schreiben konnte, und die von dem Gewächse selbst Papier genannt wurden. Die Art, wie dieses Papier gemacht wurde, war ungefähr folgende: man lösete die Haut des Halms in schmale Streifen ab, und legte diese mit den Rändern übereinander, suchte die Streifen gleich frisch fest anzudrücken, die dann wegen des klebrigen Safts der Haut dicht zusammen leimten. Es bedurfte also zur Bereitung des Papiers weder eines klebrigen Gummis, noch eines harten Instruments, um es zu klopfen. Die Griechen und Bö mer lernten das Papier von den Aegyptern kennen, und durch sie wurde die Kunst der Anfertigung vervollkommnet. In neuern Zeiten hat der Ca valiere Xaver Landolina aufs Neue die Art entdeckt, wie aus der Papy russtaude die Alten das Papier verfertigten, und im Jahre 18o, von dem damals regierenden König von Neapel, darüber ein Privilegium eraten. Es ist aber auch bekannt, daſs die Chineser und Japaneser schon vor vielen Jahrhunderten aus nehreren Gewächsen, namentlich aus dem sogenannten Papiermaulbeerbaum (Broussonetia papy ſera) Papier anzufertigen wuſsten, und es mögte daher die Frage: ob die Kunst Papier zu machen den Agyp tern oder den Chinesen und Japanesen früher bekannt gewesen sey? sehr *) Vorgelesen den 26sten Marz 1812. I 2