Steckbrief. Der vor wenigen Tagen erſt aus der Strafanſtalt zu Zwickau entlaſſene Strumpfwirkergeſelle Friedrich Auguſt We - ber aus Mittelfrohna hat ſich aus dieſem Orte wieder entfernt und ſein gegenwärtiger Aufenthaltsort iſt bis jetzt nicht zu ermitteln geweſen. Man vermuthet, daß er ſeinen früheren verbrecheriſchen Lebenswandel von Neuem beginnt und es werden daher alle Poli zeibehörden ſowie die Gensdarmerie erſucht, auf Webern zu fahnden, ihn im Betre tungsfalle zu arretiren und mittels Schu bes anher gelangen zu laſſen. Limbach, am 13. December 1856. Das Königliche Gerichtsamt daſelbſt. In Stellvertretung: Schörmer, Actuar. - - - Signal em ent Friedrich Auguſt Weber 's. Alter: 28°/12 Jahr, Größe: 62% Zoll, Statur: unterſetzt, Geſichtsform: oval, Ge ſichtsfarbe: geſund, Haare: blond, Augen: blau, Augenbrauen: blond, Bart: blond, Naſe: klein, ſpitz, Mund: proportionirt, Stirn: frei, Kinn: rund, Zähne; Back zähne defect. Beſondere Kennzeichen: im Geſicht. - Steckbrief. Die berüchtigte, zum Vagabondiren und zu Eigenthumsvergehen in hoher Maaße geneigte und ſchon ſehr oft beſtrafte Agnes Henriette Rothe hat ſich am 2. l. Mts. aus hieſigem Ar menhaufe heimlich entfernt und treibt ſich ſonder Zweifel in gewohnter Weiſe, Schwindeleien verübend, herum. An Polizeibehörden und die Gensdar merie richten wir an durch das Erſuchen, auf dieſe liederliche Dirne, deren Signa lement angefügt iſt, zu invigiliren, die ſelbe anzuhalten und uns zuzuführen. Chemnitz, den 15. Dezember 1856. Der Rath der Stadt Chemnitz. Geier, Stadtrath. Sign a le m ent: Alter: 42 Jahre; Größe: 69 Zoll; Haare: blond; Augen: blau; Augen brauen: blond; Naſe: ſpitz; Kinn: oval; Geſichtsfarbe: blaß; beſondere Kennzeichen: leidet an Epilepſte. Bekleidung: ſchwarzes oder blaues Kleid mit weißen Blümchen, carrirtes Köper tuch, ſchwarze Lederſchuhe oder Filzſchuhe, ſchwarzes Kopftuch. Steckbrief. Der nachſtehend ſignaliſirte Strumpfwir kergeſell Karl Ernſt Hähnel aus Burk hardtsdorf, welcher ſich am 25. November dieſes Jahres heimlich aus der Arbeit ent Blatternarben 6978 fernt hat, iſt wegen Eigenthumsvergehen zur Unterſuchung zu ziehen. Alle Criminal- und Polizeibehörden wer den daher erſucht auf Hähnel zu invigili ren, ſelbigen zu verhaften, und über deſſen Arretur Nachricht zu geben. Chemnitz, am 13. December 1856. Königliches Gerichtsamt daſelbſt. Friedrich. Kuna d. Signalement Hähnel’s. Hähnel iſt 20% Jahr, 66% Zoll hoch, hat ſchwarze Haare, Bart und Augen brauen, flache Stirn, braune Augen, ſtumpfe Naſe, proportionirten Mund, ova les Geſicht und Kinn, einen etwas ſchiefen Mund und iſt von blaſſer Geſichtsfarbe, bei ſeiner Entweichung übrigens mit einem grünen mit Seitentaſchen in den Schößen verſehenen Tuchrock, braunſeidener geblum ter Weſte und brauner tuchener Deckelmütze bekleidet geweſen. Steckbriefserledigung. Der in der erſten Beilage zu Nr. 279 der Leipziger Zeitung hinter den Cigarren ſpinner Carl Gottlieb Müller aus Wehrs dorf unterm 19. November d. J. erlaſſene Steckbrief wird, da derſelbe ſich durch Müller’s Einlieferung erledigt hat, hier mit außer Wirkſamkeit geſetzt. Königliches Gerichtsamt Schirgis walda, am 15. December 1856. Heink. Schwarzbach, Act. Erledigung. . Die in der erſten Beilage zu Nr. 275 der diesjähr. Leipz. Zeitg. bezüglich Joh. Georg Zwick er' s aus Landwüſt enthal tene Bekanntmachung hat ſich durch Zwi cker's Geſtellung erledigt. Markneukirchen, am 11. December 1856. Königl. Gerichtsamt. Gröbel. Becker. Nachdem der Leichnam des unter dem 4. November d. J. ſteckbrieflich verfolgten Soldaten Carl Hermann Unger von der 1. Compagnie des 7. Infanterie-Bataillons aufgefunden worden iſt, erledigt ſich der betreffende Steckbrief. Chemnitz, am 13. Dezember 1856. Königliches Kriegsgericht der 2. Infan terie-Brigade. Dietrich, Auditeur. Bekanntmachung. Der Hausbeſitzer und Fabrikarbeiter Carl Gotthelf Dietze, zu Flöha, hat am 4. December d. J. aus ſeinem - - - - - - - - Wohnorte ſich entfernt, ohne bis jetzt da. hin zurückgekehrt zu ſein. Aus den angeſtellten Erörterungen iſt darauf zu ſchließen, daß Dietze, ein ſonſt völlig unbeſcholtener, nicht unbemittelte Mann, in Folge muthmaslich eingetrete ner Geiſtesſtörung entwichen ſei und einen freiwilligen Tod geſucht habe. Unter Beifügung nacherſichtlichen Sig nalements Dietze’s bringt man Solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß mit dem Erſuchen, im Falle der Auffindung oder ſonſtigen Ausmittlung Dietze's oder deſſen Leichnams ſofortige Mittheilung anher gelangen zu laſſen. Auguſtusburg, am 14. December 1856. Das Königliche Gerichtsamt. Förſter. Feller. Signalement Dietze’s: Alter: 57 Jahre, Statur: mittlere, Haar: dunkelbraun, Augen: dunkel, Ä. gewöhnlich, Zähne: ſehr mangelhaft, Geſicht: ziemlich rund. Beſondere Merkmale: fehlen. Bekleidet war Dietze bei ſeinem Weggange mit Rock von dunkelbraunem Caſſinet, Weſte von bräunlichem Halbtuch, braunen Sommerſtoffhoſen, rindsledernen neuen Halbſtiefeln mit Eiſen auf den Ab ſätzen, blau-rothſtreifigem Halstuche, blau und weißſtreifigem Kattunhemde, 2 Paar Unterbeinkleidern, wovon 1 Paar wol lene, 1 Paar baumwollene, und wollenen Strümpfen. Erneuerte Aufforderung. Das unterzeichnete Gerichtsamt hat Seite 5553 der diesjährigen Leipziger Zei tung unterm 25. September d. J. die Po lizeibehörden erſucht, den Leinweber Karl Auguſt Ahnert aus Garnsdorf zu dem Zweck anherzuweiſen, damit er ſeinen Verpflichtungen als Familienvater genüge. Die in der betreffenden Aufforderung ent haltene Annahme, daß Ahnert an der Chemnitz-Zwickauer Eiſenbahn in Arbeit ſtehe, hat inſofern einige Beſtätigung ge funden, als derſelbe ſeit jener Zeit für ſein Kind einen geringen Alimentations beitrag mittels eines Briefes nach Garns dorf geſendet, welcher, wenn ſchon ohne Angabe des Aufenthaltsortes, doch mit dem Stempel des Königlichen Poſtamtes Chemnitz verſehen geweſen iſt. Mit Be zugnahme auf dieſes Ergebniß wird daher die oben erwähnte Bekanntmachung erneuert. Frankenberg, am 15. December 1856. Das Königliche Gerichtsamt daſelbſt. Genſel.