griff auf dieſes Gebiet von Seite der Pforte Uhr brach in einer der Scheunen der Vor dulden, ſondern als gegen ſich gerichtet be trachten würden, wogegen ſie aber von der griechiſchen Regierung Vermeidung Alles deſ ſen forderten, was der Pforte Gelegenheit zu Klagen und Repreſſalien wegen Verletzung des türkiſchen Territoriums Anlaß geben könnte. Ob dieſe Erklärung das künftige Griechenland auf Morea und die Cycladen definitiv beſchränke, iſt in dem bezeichneten Schreiben nicht beſtimmt, ſondern ſie ſcheint eine Art von Proviſorium zu ſeyn, welches bei der förmlichen Anerkennung des neuen Staats die Erweiterung ſeiner Gränzen er lauben, ja ſelbſt nöthig machen könnte, wenn die Pforte nicht die gehörigen Garantien für deſſen Sicherheit gibt. Es iſt daher wohl noch unentſchieden, was in Zukunft unter dem Namen Griechenland begriffen ſeyn wird, ſo wie auch über deſſen künftige Regierungs form nichts ausgeſprochen ſeyn mag. Denn auch hier kann die Pforte einwirken, und von ihrer Nachgiebigkeit oder fernernen Zu rückweiſung jeder Vermittelung der Mächte wird der Einfluß abhängen, den ſie bei Be ſtimmung der innern. Verhältniſſe der Grie chen haben wird. Die griechiſche Regierung, welche ganz durch die Rathſchläge der drei Botſchafter geleitet wird, wird ihr Betragen nach der erhaltenen Erklärung einrichten, und trifft Anſtalten, alle Feindſeligkeiten über die gedachte Gränzlinie hinaus zu verhindern. Es heißt, Graf Capodiſtrias habe Commiſſarien nach Candiageſchikt, um die dortigen Griechen zum Frieden aufzufordern, und den Mißver gnügten ein Aſyl in Morea anzutragen. Auch dem General Church ſollen Befehle zugegan gen ſeyn, ſo weit es möglich die Feindſelig keiten einzuſtellen. Noch melden dieſe Briefe, daß in Nauplia eine aus Griechen und Phil hellenen beſtehende Kommiſſion niedergeſetzt werden ſoll, mit dem Auftrage - über die öffentliche Ruhe und Sicherheit zu wachen, und die Armee zu organiſiren; man glaubte, daß der Obriſt Fabvier, welchen man näch ſtens aus Frankreich zurück erwartet, das Präſidium dabei erhalten werde. Deutschland. Wien, 27. Decbr. Metalliq 95% Bankactien 1095%. - (Oeſterr. Beob.) Der kaiſerl. ruſſiſche General, Graf Stro ganoff iſt aus St. Petersburg mit der offiziellen Anzeige von dem Ableben der verwittweten Kaiſerin Maria Feodorowna hier angelangt. Am 24. d. M. geruhten Se. k. k. Majeſtät dieſelbe in einer dem kaiſerl. Herrn Bot ſchafter und dem bemeldeten General erheil ten Audienz, in Empfang zu nehmen. Troppau, 23. Dec. (Preuß. Staatsz.) Die Stadt Hotzenplotz hat vorgeſtern Nach mittags das Unglück gehabt, zum großen Theil in Aſche verwandelt zu werden. Gegen vier ſtadt Feuer aus, welches ſo ſchnell um ſich griff, daß 22 Scheunen und 3 Häuſer in der Vorſtadt, und 14 Häuſer in der Stadt abgebrannt ſind. Erſt ſpät in der Nacht iſt man durch Einreiſſen mehrerer Dächer des Feuers mäch tig geworden. Die Spritzen ſämmtlicher be nachbarten preußiſchen Dörfer Kröſchendorf, Dittersdorf, Kriewitz, Pommers witz, Wies dorf und der Stadt Leobſchütz haben mit ih ren Bewohnern thätige Hülfe geleiſtet. Die Entſtehung iſt nicht mit Sicherheit ermittelt. Man ſagt, es ſei dadurch entſtanden, daß ein Knecht in der Scheune Tabaksfeuer ge macht habe. - - - - - Karlsruhe, 22, Decbr. (Frankf, Journ.) Durch eine Verfügung des Miniſteriums des Innern iſt der Verkauf der ſogenannten Redlinger'ſchen Pillen aus Augsburg ſtrenge unterſagt worden. – Es hat ſich nunmehr hier noch eine zweite Privat-Sterbekaſſe-Ge ſellſchaft gebildet, deren Zweck, gleich der früheren, iſt, den Hinterlaſſenen der verſtor benen Geſellſchafts-Mitglieder eine gewiſſe Baarſchaft zuſichern. – Bei der gegen den Mechanikus Ohnemus verhängten Unterſu chung wegen Falſchmünzerei hat ſich ergeben, daß eine Anzahl falſcher Koburgiſcher Gro ſchen von den Jahren 1818, 1827 und 1828 in Umlauf gebracht worden ſind, die aber ſchon durch ihre Leichtigkeit, durch das raus liche ihres ganzen Ausſehens, im Vergleich mit den ächten, leicht zu erkennen ſind. Frankfurt, 26. Decbr. CAllg. Zeit.) Der einige Zeit vakant geweſene groß herzoglich meklenburgiſche Geſandtſchaftspo ſten am deutſchen Bundestage wird, wie man hört, mit den wahrſcheinlich im Januar wie der anfangenden Sitzungen dieſer hohen Ver ſammlung beſetzt werden. Die Stimme bei der großherzoglichen Höfe wurde bisher von dem herzoglich naſſauiſchen Staatsminiſter und Bundestagsgeſandten, Freiherrn v. Mars ſchall, geführt, die Geſchäfte der Legation aber von dem großherzoglichmeklenburgiſchen Legationsrathe v. Meyer verſehen. neuen Geſandten, welcher an die Stelle des verſtorbenen großherzogl. mekleuburg-ſtrelitzi ſchen Staatsminiſters v. Pentz tritt, und der bei der alternirenden Wahl nunmehr vom ſchweriner Hofe ernannt wird, bezeichnet man den verdienten Landmarſchall Freiherrn v. Schack. Wiesbaden, 28. Dec. (F.P.A.Zeit.) Heute verſchied zu Biebrich Wilhelm Karl Auguſt Friedrich, dritter Sohn Sr. herzoglichen Durchlaucht, geboren den 12. Auguſt 1823, -- Als Ufer zu retten; IRN is cºllen. Schiffbruch. Ueber den Schiffbruch des franzöſiſchen Han-“ delsſchiffs Jeune Emma theilt das Journal du Havre folgende intereſſante Erzählung mit: Zwei Tage nach ſeiner Abfahrt von Mar tinique bekam dieſes Schiff einen ſtarken Leck, der der Mannſchaft faſt nicht erlaubte, die Pum pen zu verlaſſen. Indeß erhielt ſich das Schiff gut über Waſſer; doch trat bald darauf neblich tes Wetter ein, das der Capitain verhinderte, aſtronomiſche Beobachtungen zu machen. Am 22. Nov. fah man Land, welches man für die Inſel Oueſſant hielt, ſpäter aber für die Inſel Lundy im Briſtol-Kanal erkannte. Indem man darauf hinſegelte, ſchrie der wachthaltende Matroſe, daß man auf ſcharfe Klippen zuſegle. Der Caritain befahl ſogleich eine kurze Wendung des Schiffs, doch ſchon indem er ſeine Stimme zum Befehl erhob, erhielt das Schiff drei oder vier heftige Stöße. Alle Paſſagiere liefen aufs Verdeck, das Fahrzeug legte ſich mit furchtbarem Krachen auf die Seite, und in demſelben Angenblicke ging ſogleich eine ungeheure Welle darüber hin, die Schiffsvolk uud Matroſen in die Fluth hinabri. Doch gelang es den Seeleuten, das Schiff wic der zu erreichen und an der andern Seite zu erklettern; auch wurde allen Uebrigen nach und nach wieder hinaufgeholfen, ausgenommen ein junger Seekadet, Namens Lebouis, der unter he, ſchlechte Gepräge und durch das Unförm- dem Tauwerk verwickelt, nicht gerettet werden - – – – – – konnte. Indeß, trat die Zeit der Ebbe ein, und das Schiff blieb halb trocken. Nun verſuchte man ein Floß zu bauen, um ſich darauf an's gegen 1 1 1 Abends war es nach der größten Anſtrengung fertig; allein in dem Augendlick, wo man es ins Meer gelaſſen hatte und ſich eben darauf einſchiffen wollte, ſchlug wieder eine Welle darüber hin, und riß alle darauf befindlichen Perſonen ins Meer. Lei der gelang es dießmal nur 6 der Unglücklichen, das Floß wieder zu erreichen. Der Oberſtlieu tenant Coquelin, der ſich als Paſſagier auf die ſem Schiffe befand, war unter ihnen, indem 5 Männer, die ſich gerettet hatten, ihn hinaufzo gen. Allein er war halb todt und dald daruuf riß ihn eine neue Welle ins Grab. Dieſ erſparte ihm einen herzzerreißenden Schmerz; denn ſeine Tochter, ein junges Mäd chen von fünfzehn Jahren, mußte ſich an irgend einem Gegenſtande im Meere feſtgehalten haben, und rief von dort mit einem Tone, der in die tiefſte Seele drang: „Rettet mich mein Vater helft mir!“ Die fünf Männer auf dem Floß machten alle Verſuche, der Unglücklichen deizuſtehen; doch es war unmöglich; denn die dichte Finſterniſ ließ es nicht zu, den Ort zu entdecken, wo die Ver zweifelnde ſich befand, – Erſt um ſieben Uhr Morgens gelang es den fünf Mannern, nach dem ſie die ganze Nacht hindurch jeden Augen blick in Gefahr geweſen waren von den Wellen verſchlungen zu werden, das Land zu erreichen. Die Leichname von fünf Matroſen, dem Schiffs, Capitän, dem Oberſtlieutenant und ſeiner Toch ter fand man am andern Morgen zwiſchen den