Gefundheitspflege 781 thren Funktionen der Begriff der 6. noch erfügt wird , beren jeder einzelne aber immer mehr von der Individuellen 6. ftch entfernt . Die G. ift verſchieben , ohne G. baß thr Begriff verloren geht , je nach dem lebensalter : was im Kindesalter ein Zeichen der 6. tft , würde im Jugend- oder Mannesalter frankhafte Erſcheinung ſeyn ; verſchieden ift die O. aud nad dem Geſchlechte : Manches , was beim Wetbe ber® . gemäß iſt , wäre es nicht beim Manne ; bte G. ift ferner verſchies O. den nach dem Körperbau : was bei einem robuften Menſchen normal ift , ift es häufig beim ſowadlichen Menſchen nicht , daher wurde auch oben der Begriff der relativen G. auf Ueberetnftimmung der Drgane mit thren Funktionen bes gründet ; verídteden äußert fido endlich die G. nach dem Temperamente : was als normal erſcheint beim Sanguintfer , tft es nicht beim Phlegmatifer . Man tann gewiſſe Hauptformen der G. annehmen , gwtfden denen es unzählige Zwiſdenformen gibt : 1 ) dte athletilde O. , welche flody fund gibt durch ftarfen , feften Körperbau , große Energie der Funktionen und fråftige Reaction gegen alle außeren Einflüffe ; fte tõmmt vorzugewetſe dem mittleren Lebens , altet und den Männern zu ; 2 ) die mittlere G. jedynet fidaus durd gletche Empfängltdfitt gegen retzende und ſchwächende Einflüffe ; fte kommt faft jedem Individuum in trgend einer Periode ſetnes Lebens zu ; thr nahe fteht 3 ) die gåbe oder elafttide O. , welche beſonders dem weiblichen Geſchlechte ets gen iſt und fich auszeichnet durch eine eigenthümliche Beharrlidhfett des Indiots duums , gegen Einflüffe jeder Art einen gewiffen Grad des Wohlbefindens zu bes haupten , oder denſelben raſch wieder herzuftellen ; 4 ) dte sårtlide G. kommt bem Kindesalter zu und ift verbunden mit großer Empfänglichfett gegen åußere Einflüſſe jeder Art , bet ungeſchwächter Letenotraft ; 5 ) die rohy wade G. endlido tommt dem Greifenalter u . den früh Gealterten , aber body geſund Gebltebenen zu ; fte bedarf ju threr Erhaltung erregender Lebensretze und geht ohne dteſe bald in Krankheit über . - Das Gegenthetl der G. ift Krankheit ( f . d . ) ; nad jeder Krankheit , endet fte glüdlich , tritt wieder Geſundheit ein ; fehren die Krankheitos anfälle öfter wieder , ſo ift in den Zwtſchenzeiten der Menſch nicht geſund , ſons dern wir nennen ihn frånflid ; es ift das öftere Wiederkehren von Krankheites anfaden ein Zeichen , daß in den Drganen Etwas vorhanden ſet , was thre forts dauernde geſundheitsgemäße Funktion fört . E. Buchner . Geſundheitspflege , der Inbegriff der Vorſchriften über Erhaltung und Förs derung der Geſundheit . Sie zerfäüt zunädoft in zwei Abthellungen : die indivi Duelle O. , welche die Beſchüßung der Geſundheit des Individuums zum Zwede hat , u . die öffentliche G. , welche die Erhaltung des Wohlbefindens in Gans zen und unter den Maffen erſtrebt ; dte leplere bildet den wichtigften Theil der mediziniſchen Polizet ( f . d . ) . Die G. hat zunäch ft die Aufgabe , bte Bes dingungen der Geſundheit ( f . d . ) herbeizuführen u . zu erhalten ; u . zwar bes forånfi fich ihre Wirkſamkeit vorzugeweiſe auf die außeren Bedingungen Diätetit im weiteren Sinne . Die O. zerfällt nach den Mitteln , die fie an wendet , den gegebenen Zwed zu erreichen 1 ) in die Lehre vom gwedgemäßen Ges brauche der Nahrungemittel ( Bromatologte ) , der Getränke ( Potologte ) und der Gewürze ( Aromatoloate ) — Diätetit im engeren Sinne ; 2 ) Lehre von dem Eins fluffe der Luft , der Winde , des Jahreswechſels uc . u . den Schußmitteln gegen beren Einfluffe ( Klimatologie ) ; 3 ) Lehre von der geſundheitegemäßen Anlage der Wohnungen ( Dekologte ) ; 4 ) Lehre von der Erhaltung der Thåtigkeit u . der nors malen Irrtur der Haut , welche zum Theile ins Gebtet der Rosmettt gehört ( Ders matohygtentr ) durch Båder u . Waſdungen ( Butrologte ) , Einreibungen u . Sals bungen ( Chrismatologte ) und durch Reibungen und Knetungen ( Tribologte ) ; 5 ) Lehre von der geſundhettegemäßen Kleidung ( Efhetologie ) ; 6 ) Lehre rom geſunds heltågemaßen Wechſel des Solafens und Wadens ( Hypnologie ) ; 7 ) Lohre von ben törperlichen Uebungen ( mediziniſde Gymnaftit ) . Die G. ift nothwens digerweiſe nach der Individualität verfdleden ; was für den einen Geſundheites juftand paſſend ift , ift für einen andern unpaſſend ; en laſſen fidy baber in der - 1