230 Kordenbuſch von Buſchenau . Die ie Kordenbuſche ſtammen eigentlich aus Weſtfalen her , wo ſie in der Stadt Münſter in gutem bürgerlichen Wohlſtande im 16. und 17. Jahrhundert anfchnliche Stellen bekleideten . Im dreyſigjährigen Krieg kam ein Kordenſch nach Nürnberg , verheirathete ſich daſelbft , and zeugte verſchiedne Kinder , Er wollte ſein Vaterland nochmals beſuchen , verlor aber wahrſcheinlich durch die herumziehenden Truppen fein Leben ; denn ſeine Frau und Kinder erfuhren nichts mehr von ihm . Nichts deſtoweniger ſtudirten ſeine zwey Sühne , Johann Paul der ältere die Gottesgelahrtheit , und Paul der jüngere die Rechte . Dieſer Paul der jüngere kam im Jahr 1642. als Secretär zu Herrn Georg Andreas von Ehrenſtein auf Rupprechtsrieth , kaiferl . Hof- und Pfalzgrafen , bey welchem er 9. Jahre blieb , bis er Oberkanzley - Director bey der fürſtl . Regierung in Sulzbach wurde . Von dem Herrn von Ehrenſtein erhielt er einen unterm 17 , Merz 1657. ausgefertigten Wappenbrief für ſich und ſeinen Bruder , dann ihrer beyden Nachkommen männlichen und weib . lichen Geſchlechts , welchen Waldau vom Original hat abdrucken laſsen . * ) In dieſem Wappenbrief wird das verliehene Wappen alſo beſchrieben : ein ſchwarz gemofirter Schild , in welchem cin rothes Herz famt einem grünen mit Feuer „ angehenden Buſch befindlich . Ueber demſelben ein eiſenfarbener rechtsgewendeter Stechhelm „ , mit anhangendem Kleinod , dann beyderſeits Ichwarz und vergoldeter Helmdecke und Binden . „ Auf dem Helm zwey Bülelshörner von untep auf vergoldet , oben aber ſchwarz , und auf ,, jedem ein vergoldeter Federbuſch ; zwiſchen den Hörnern das rothe Herz und der grüne mit „ Feuer angehende Bufch . " Durch dieſen Wappenbrief waren alſo die Kordebnuſche ſeit 1657. durch das ganze heil . römiſche Reich als Wappen - und Lebensgenoſsene Leute mit allen in dem Brief weitläuftig erzählten Rechten und Freyheiten unter der Poen 60. Mark 18thigen Goldes gegen dieienigen , welche ſie an der Führung dieſes Wappens und an dem Gebrauch der erlangten Rechte hindern würden . Sie führten auch dieſes Wappen ſeitdein bey allen Gelegenheiten . Paul Kordenbuſch der jüngere erwart fich die Gnade verſchidener Pfälz . Fürſten , wie ein von ihm zurük gelaſsenes Stammbuch ſattſam bezeuget . Johann Waldau neue Beyträge zur Geſchichte der Stadt Nürnberg L. Band Vili . Heft , Nro . III . Seite 54t .