15 die Weiſungen des Herrn Walker befolgt. Die Arbeiter umfingen aber, ſtatt, ehe ſie das flüſſige Blei eingoßen, die Oeffnung zwiſchen den Röhren blos mit Thon zu verſtopfen, die eingefügte Röhre mit einem eiſernen Ringe aus zwei Halbkreiſen vom diken Reifeiſen, die nach der Richtung der Kanten gebogen, und an einer Seite mittelſt einer Daumen ſchraube befeſtiget ſind. Dieſer Ring wird unmittel bar dem Ende der aufnehmenden Röhren gegenüber angebracht, und bedekt den Raum zwiſchen den bei den Röhren. Dann kommt der Thon darüber. Wenn das Blei eingegoſſen wird, wird die Oberfläche zu nächſt an den Ringe ringsumher geebnet, und alle Mühe des Meiſſelns und Zurichtens erſpart. Die Arbeiter bei den Abläſſen ſind ihrer Sache ſo ſicher, daß ſie alle weitern Proben überflüſſig finden, und den Graben wieder zufüllen, ehe das Waſſer in die Röhren gelaſſen wird. * Waſſerbehälter vor dem Zerſprin gen zu ſichern. Im Winter läßt man gewöhnlich das Waſſer aus Waſſerbehältern ablaufen, damit ſie nicht zerſpringen. Es iſt dis aber gar nicht nöthig, und man kann das Waſſer ſich darin anſammeln laſ ſen, wenn man folgende Einrichtung trifft. Das Zerſpringen iſt nur eine Folge der Ausdehnung des Waſſers, wenn es gefriert, und würde nicht ſtattfin den, wenn das Waſſer in elaſtiſchen nachgebenden Behältniſſen (z. B. von Federharz) wäre. Stellt man nun in die Mitte des Waſſergefäßes und ſo tief als das Waſſer muthmaßlich gefriert, einen waſ ſerdichten Sak von waſſerdichter Leinwand oder Le der e., den man mit Stroh loker ausgeſtopft hat, und der oben offen bleiben muß, ſo wird das Zer ſpringen des Gefäßes verhindert. Der Sak wird in dem Maße zuſammengedrükt, als das Eis ſich ausdehnt und die Kraft von den Wänden des Ge fäßes abgeleitet. Wenn man in ein irdeues Geſchirr eine aufgeblaſene Flaſche von Federharz ſtellt, und es dann mit Waſſer anfüllt, ſo kann man es ohne Gefahr gefrieren laſſen. CE. F. L.) * Stahl mit Silber zu platt iren. In Birmingham plattirt man Meſſerklingen, indem man ſie zuerſt in eine Auflöſung von Amoniak (Salmiak ?) taucht, dann mit Pech überzieht und in eine geſchmol zene Miſchung von Blei und Zinn taucht. Nach ei nigen Augnubliken nimmt man ſie heraus, taucht ſie in kaltes Waſſer, wiſcht die Klinge mit Leinwand ab, ſchneidet von einer ſehr dünnen Silberplatte ein kleines rechtwinklichtes Stük ab, das die eine Seite der Klinge ganz bedeken kann, und drükt es mit ei nem kleinen, mit Tuch überzogenen Werkzeug auf die Klinge. Es nimmt die Geſtalt der Klinge an, ohne zu haften. Dis bewirkt man, indem man etwas Zinn mit einem kupfernen, an einem Eiſen befeſtig ten und ſoweit erhizten Zilinder, daß er leicht das Papier verkolt, aufträgt, wodurch das Silber haftet. Nun werden die Ränder abgeſchnitten und ein zwei tes Silberblech auf die andere Seite aufgetragen; dann die Klinge mit Pech bedekt und erhizt, bis dieſes Feuer fängt. Dis wird mehrere Male wieder holt, worauf man die Klinge abwiſcht, an der Schneide das Silber wegſchleift und dann mit Leder abreibt. Die archimediſche Schraube zum Ver dunſten angewandt. Cagniard Latour, der die archimediſche Schraube als Gebläſe anwandte, hat nun auch geſucht, ſie zum Verdunſten durch Luft an zuwenden. Die Schraube geht bis an den Boden eines Keſſels, der Waſſer von ungefähr 75° Wärme enthält - und führt an den Boden Luft, die ſich um ter d.“ umgekehrten Behältniſſe eines Waſſerrades ausdehnt, das ſenkrecht in dem Waſſer ſteht, und das ſelbſt durch die ſchief geneigte Achſe der Schrau be bewegt wird. Benüzung der Wellen als Bewegkraft. Die Benuzung der Kraft der Wellen des Meeres zur Bewegung von Maſchinen hat ſchon einige Ver ſuche veranlaßt, und kann allerdings weder unmög lich noch unnüz genannt werden. Was aber der Benuzung im Wege ſteht, iſt die ungleichartige Be wegung der Wellen, die ein Rad, bald vor, bald zurük, bald mehr auf dieſe ober jene Seite bewegen würden. Dieſelbe Einrichtung, die Herr Mechanikus Bauer bei ſeiner Windmüle traf *), von der wir Modelle ſahen, ließe ſich aber wol auch bei den Wellen anwenden. Bei dieſen Modellen ſind die Flügel der Windmüle durch von oben nach unten ſchief geſtellte Bretter bedekt, die den Wind hin durch laſſen, ſeine Richtung aber ſo abändern, daß die Müle bei jedem Winde immer nach einer Rich tung bewegt wird. Denkt man ſich dieſelbe im Meere befindlich, ſo würde die Kraft der hergehenden ſo wie der zurükgehenden Welle doch nur iu gleicher Richtung auf das Rad wirken, und die Benuzung der Wellen als Bewegkraft wäre gelöst. *) S, Seite 63 der polytechn. Zeitung 1834.