Bayeriſche Staatsbibliothek ដពព័yen Es iſt Mitte Mai und wir ſind in Sevilla . Man könnte aber richtiger und bezeichnender ſagen , wir ſind im Wonnemond und mitten im Paradieſe , denn Sevilla kann zu allen Zeiten ein irdiſches Paradies genannt wer den , mag man in ſeinen Mauern leben oder es von Wei tem ſehen – mag man ſich ihm nähern zu Lande von den duftigen Gebirgen herabſteigend , welche die Stadt im Nordweſten und Nordoſten umgeben und von wo das Auge des Reiſenden ſchon lange magnetiſch angezogen wird von der wunderbaren Form der leuchtenden Giralda , ſo daß er kaum einen Blick hat für die prachtvollen Thürme und Kuppeln der zahlloſen Kirchen , ſowie für die majeſtätiſche , vom Sonnenglanz vergoldete und um = funkelte Stadt mit ihren unzähligen Dächern und Zinnen , - mag der Reiſende den mächtigen Strom hinaufziehen , der Sevilla : Mauern beſpült , durch die lieblichen Riberas des Inſeln bildenden Quadalquivirs , an ſchönen Anlagen vorbei , die ſich in der Nähe der Stadt über eine Stunde lang in vierfachen Alleen an den Ufern hinziehen , um ſäumt mit duftendem Laubgehölz : reiche , erotiſche Pflan a ďländer , Neue Geſchidyten .