13 AYERISCHE 311,11911 , Zur Anatomie der weiblichen Scheide . Von Dr. C. Mandt . Die von Deville in der Arch . gen . de Médecine 4e Série T. V. beschriebene granulöse Entzündung der Scheide bei Schwangeren hat das Bedürfniss einer genauern Kenntniss , insbesondere der innern Oberfläche dieses Organs , fühlbar gemacht . Namentlich bedurfte die , allerdings auch von Deville bestrittene Ansicht , dass die Granulationen die ent arteten Follikel der Scheidenschleimhaut seien , einer Prü fung durch die anatomische Untersuchung des Organs . Die Resultate meiner Arbeit , bei der ich mich der gefälligen Unterstützung des Herrn Prof. Henle erfreute , theile ich im Folgenden mit . Die Schleimhaut der Scheide , deren genaue Kenntniss ei gentlich der Zweck dieser Untersuchungen war , ist bedeckt von einem dicken Pflasterepithelium , und ausgezeichnet durch zahlreiche mikroskopische Nervenpapillen . Was in älteren Schriften unter dem Namen Papillen an vielen Orten erwähnt und beschrieben wird , sind die mit blossem Auge sichtbaren papillenförmigen Warzen der Querfalten , welche dadurch entstehen , dass die queren Falten durch senkrechte Einschnitte , welche der Länge der Vagina nach verlaufen , getheilt sind ' ) . Einzelne Falten der Vagina sehen dadurch oft wie Reihen von Wärzchen aus . Auf diesen Falten oder Wärzchen stehen aber erst die mikroskopische ' . Papillen . Diese finde ich einzig in dem Atlas der mikroskopischen Anatomie des Menschen von Berres genauer beschrieben . 1 ) Morgagni , advers . anatom . omnia I. pag . 12 . VII . Bd . 1 , Heft . 1