Pharmakodynamik . 19 zu Versuchen bei Menschen auf , in der wohlmeinenden Absicht , dass das Citronöl das unangenehm riechende Terpenthinöl ersetzen könne . Ueber Cannabis indica , von welcher das Hachych gewonnen wird , entnehmen wir aus einem vom Geh . Sanitätsrathe Wolff ( med . Z. v . Ver ein f . A. in Preussen 1848 n . 23-28 ) veröffentlichten , aus reifer Ueberlegung und naturgetreuer Beobachtung hervorgegangenen Aufsatze nachstehende Mittheilungen . Die erwähnte Pflanze wird von Roxburgh , Hamil ton u . a . ausgezeichneten Botanikern für identisch mit Cannabis sativa gehalten , welche Meinung schon Husson , Prof. der Botanik zu Cairo , ( J. de méd . chir . et pharmacol . Janv . 1844 ) darum vertheidigte , weil eine zweijährige Anpflanzung dieser sogenannten zwei Species fast keinen Unter schied mehr bemerken liess . Während der heissen Jahreszeit schwitzt ( im Oriente ) aus den Stengeln und Blättern des Hanfes ein harziger Saft , welcher an der Luft erhärtet , gesammelt wird , und den in Hindostan soge nannten Churrus bildet . Die beste Sorte , welche aus Nepal kommt und mit der Hand eingesammelt wird , heisst Momeea . Eine geringere und des halb um die Hälfte wohlfeilere wird gewonnen , indem Männer in leder nen Stiefeln durch die Hanffelder laufen , mit Gewalt an die Pflanzen an streifend , damit das aus ihnen ausgeschwitzte Harz kleben bleibe . Dies wird alsdann abgekratzt und zu Ballen geknetet . Auch aus der trocke nen abgeblühten Pflanze lässt sich dies harzige Extract mit Hülfe von Weingeist in dem Verhältnisse von 20 pCt . ausziehen . Von dem auf die vorher angegebene Weise gewonnenen unterscheidet es sich durch eine dunkler grüne Farbe . Das getrocknete Kraut des Hanfes heisst Gunjah ; die Blätter und Samenkapseln ohne Stengel werden Bang , Subjee oder Sidhee genannt . Beides wird theils zum Rauchen , theils zur Bereitung berauschender Getränke und einer Conserve , welche den Namen Majoon führt , verwendet . Die Berauschung , mag sie durch Rauchen von Gunjah , wovon 1 Dr. dem Rauchtabake beigemengt wird , oder durch den Genuss der Abkochung oder der Conserve ( 1 Dr. bei Ungeübten , 3 Dr. für Ge übte ) hervorgebracht worden sein , tritt meistentheils nach einer halben Stunde ein und äusserst sich gleichmässig durch Steigerung des Wohlge fühles und Belebung der Phantasie , durch grosse Leichtigkeit der Bewe gungen , Neigung zum Singen und Tanzen , geschlechtliche Aufregung und Esslust . Nur bei zänkischen , streitlustigen Personen macht sich die Wir kung des Mittels in einer grösseren Neigung zu Zank und Streit hemerk bar . Nach drei Stunden hört die Berauschung auf und es tritt Schlaf ein , der ausser leichtem Schwindel und Injection der Augen jede weitere Folge des Genusses beseitiget , indem weder Uebelkeiten , noch Appetitmangel oder Verstopfung zurückbleiben . Auch der anhaltende Gebrauch der ver schiedenen Zubereitungen des Hanfes , besonders des Majoon , soll nach den Versicherungen der indischen und persischen Aerzte ohne nachtheilige · - -- 2 *