Vor r e de . rede Unſere Zeit hat mehr alß irgend eine frühere der Sage ihr Recht angedeihen laſſen , und der Forſcher geht nicht mehr vornehm an ihr vorüber , fondern erkennt in ihr eine Quelle der Geſchichte , die , wenn ſie auch oft die geſchichtlichen Chatſachen nicht in ihrer objektiven Wirklich : keit darſtellt , doch immerhin der großeſten Aufmerkſamkeit werth iſt , indem ſie dieſelben nach der Auffaſſungsweiſe der Maſſen kennen lehrt . Von ganz beſonderer Wichtigs keit wird die Sage daher da , wo es der Geſchichte grade um dieſe Auffaſſungsweiſe zu thun iſt , wo ſie ein Volk in ſeinem innern Leben kennen lernen will , und um ro größer . muß dieſe Wichtigkeit werden , je mehr bie übri : gen Quellen , aus denen jene fich ſchöpfen ließe , verſiegt ſind . Das iſt aber bei unſerer Mythologie der Fall ; nur ſpårlich ſind die älteren Nachrichten über dieſelbe , ( die Fülle der mythiſchen Vorſtellungen unſerer Vorfahren liegt in der Sage , und die Geſchichte , will ſie anders den Zuſtand des vorchriſtlichen religioſen Bewußtſeins .